Fließen, strecken, husten - Überfachlicher Workshop Gyrokinesis®
Für den Tanzsport zählen, wie für jede andere Hochleistungssportart auch: Fitness, Ausdauer und Kraft. Doch wer neben dem Tanztraining stets nur Laufen und Gewichte heben geht, wird noch lange kein Optimum erreichen, sondern provoziert durch die einseitige Anspannung ohne Entspannungsfaktoren womöglich zusätzlich Schmerzen. Denn auch auf andere wichtige Skills, wie dehnen, stretchen und relaxen kommt es an.
Am vergangenen Sonntag nutzte deshalb ein Grüppchen Saltatianer in familiärer Runde die Gelegenheit beim überfachlichen Workshop zum Thema Gyrokinesis® seinen Horizont in Sachen Beweglichkeit, Dehnbarkeit, Atmung und Nutzen des natürlichen Spielraums der Wirbelsäule zu erweitern.
Choreographin, Tänzerin und Tanzpädagogin Andrea Krohn war zu diesem Zweck in die Mehrzweckhalle der Schule Strenge geladen worden und brachte an diesem Nachmittag den neugierigen Teilnehmern innerhalb eines zweistündigen Crashkurses die Grundsätze der Gyrokinesis®-Methodik näher. Vorstellen kann man sich diese als eine Mischung aus Yoga, Gymnastik, Tanz und Thai Chi. Vor allem fließende Bewegungsabläufe und gezieltes Atmen sind bei dieser schonenden aber effektiven Trainingsergänzung bezeichnend.
Ausgestattet mit Stuhl und Matte wurde barfuß, abwechselnd auf dem Boden und im Sitzen, gemeinsam gearbeitet. Besonderer Fokus liegt bei der Gyrokinesis® auf der richtigen Be- und Entlastung des Rückens und dem Stärken des Körperzentrums. Hierbei wird vor allem die Tiefenmuskulatur angesprochen, die Beweglichkeit im ganzen Körper verbessert und etwas für die Koordination getan. Auch Beckenboden, Bauch und Brust hatten an diesem Nachmittag schwer zu arbeiten - genau die Bereiche, die für uns Tänzer besonders wichtig sind. Auf lange Sicht führt dieses Training außerdem zu einer verbesserten Grundhaltung und wirkt Rückenproblemen entgegen, unter denen vor allem Damen im Standard
häufig leiden.
Mit ihrer sympathisch plaudernden Art und dem reizenden Dialekt hat die ursprünglich aus Brasilien stammende Andrea die Workshopteilnehmer hervorragend angeleitet, unterhalten, Fragen detailliert geklärt und Übungen aufgezeigt, die den Tänzern das Bewegen und damit auch das Leben in ihrem Lieblingssport leichter machen sollen. Ein spannendes Konzept, das lehrt warum bewusstes Husten in der Atmung förderlich ist, wie man mit den gegensätzlichen Bewegungsmustern „arch“ und „curl“ seinen Körper fordert und dass es nicht immer schweißtreibende Anstrengung braucht, um sich selbst als Tänzer nachhaltig etwas Gutes zu tun.