Gangster und Ganoven in Itzehoe...
Uns erwartete ein viel versprechendes Wochenende: zwei motivierte Trainer, 18 noch motiviertere Tänzerinnen und Tänzer sowie tatkräftige Unterstützer inklusive Klein-Julian waren angereist, um hart an der neuen Choreographie zu arbeiten.
Für dieses Trainingslager hatten wir uns die ersten 6 Tänze vorgenommen, an denen bis ins Detail gefeilt werden sollte. Besonders Köpfe und Arme sollten neben den Schritten und eventuellen Änderungen intensiv trainiert werden. Um 10 Uhr ging es los. Es wurde getanzt, geschwitzt, gefeilt, geflucht, gelacht, und die Trainerworte "Und noch mal" sollten uns noch bis in den Schlaf verfolgen. Am Abend beendeten wir den ersten Trainingstag mit dem guten Gefühl, wirklich viel geschafft zu haben. Erschöpft aber glücklich machten sich die Autos auf den Weg zur Jugendherberge, die an diesem Wochenende unser Quartier sein sollte.
Für den Abend war nach dem "Einchecken" und Duschen ein Tisch beim nahe gelegenen Italiener bestellt. Kurzfristig konnte Mark dort tatsächlich einen Tisch für 17 Personen ergattern, nachdem er die ungläubige Frage "Wirklich 17 Personen?" am Telefon mehrmals nachkräftig bejahen musste. Ein toller Abend! Wir aßen Pizza und Pasta (Biene-Maja- und Pinoccio-Eis blieben uns leider verwehrt, dafür gab es eine tolle Tiramisu – natürlich ohne Alkohol!), quatschten ausgiebig und lachten über Marks Tanz-Geschichten, die auch die Bedienung so faszinierten, dass sie darüber fast das Kassieren vergaß. Schließlich beschlossen wir, gleich einen Tisch für unser nächstes Trainingslager im November zu reservieren. Die Mannschaft rückte an diesem Abend noch mal ein ganzes Stück zusammen. Berauscht von so viel Emotionen, Zusammengehörigkeitsgefühl, und Vorfreude auf die kommende gemeinsame Saison saßen wir noch lange zusammen. Und auch später in der Jugendherberge konnten wir uns nicht so recht trennen und beschlossen, erst später die getrennten Jungen- und Mädchenflure (!) aufzusuchen. Erstmal setzten wir uns noch zusammen, stießen nachträglich auf den Geburtstags-Mark an und besprachen noch einiges Organisatorisches, bevor wir in unsere rosarote Bettwäsche schlüpften, die die Ein oder Andere gern mit nach Hause genommen hätte…
Am nächsten Morgen wurden wir nach einem genüsslichen Jugenherbergsfrühstück bald an die Ganoven erinnert, die sich in Itzehoe herumtreiben sollten. Wir hörten davon, dass sich die Bande ganz in der Nähe unserer Sporthalle aufhalten solle. Man sagte uns, wir sollten besser vorsichtig sein und die Augen offen halten. Tatsächlich lag etwas in der Luft, als wir an diesem Morgen die Herberge verließen und uns auf den Weg zum Training machten. Der Wind heulte in den Ästen der Bäume, und hier und da meinte man, Blicke hinter sich im Gebüsch im Nacken zu spüren.
Wir ließen uns nicht beirren, konzentrierten uns auf das Training und konnten einen ebenso erfolgreichen Trainingstag verbuchen, wie es schon der Erste gewesen war. Schwitzen, schnaufen, schaffen – aber mit einer gehörigen Portion Spaß und dem Ehrgeiz, es bei den kommenden Turnieren allen zu zeigen! Zu unserem Schutze schickten wir unsere Späher aus, um auch ja nicht gestört zu werden.
Am Abend, nach einem erfolgreichen zweiten Trainingstag, packen wir – zugegeben etwas wehmütig – unsere Sachen zusammen, um nach Hamburg aufzubrechen. Als unsere Autokolonne das kleine Itzehoe hinter sich ließ, folgten uns einige misstrauische Blicke und im Gepäck hatten wir nicht nur eine gehörige Portion an Ehrgeiz, neuen Köpfen und Armen, sondern auch ein Foto, welches unsere Späher bei Ihren Runden um die Halle schossen. Sind das die Gangster und Ganoven die hier Ihr Unwesen trieben?
Seht selbst!
Itzhoe kann wieder aufatmen, denn die Gangster und Ganoven, die das Örtchen für ein Wochenende in Aufregung versetzte, wurden dort nie mehr gesehen.
Fortsetzung folgt!
(Dieser Artikel wurde von Christine Kühl verfasst)