15. Norddeutscher Tanzmarathon

Zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 20. Januar 2010 Geschrieben von Lisa Meins

Großveranstaltungen - heute besser "Events"- die am Jahresbeginn stattfinden, sind in mehrfacher Hinsicht echte Herausforderungen für die Ausrichter:

Die Überprüfung der Teilnehmer-Startbücher hinsichtlich gültiger Jahresstartmarken gelingt zwar leicht und schnell, aber wenn dann der DTV-Sportausschuss zum Jahreswechsel für eineinhalb Jahre rückwirkende Veränderungen in den Aufstiegsregeln einfordert, haben Beisitzer und Protokollführer keinen leichten Stand.

Ein Risikofaktor solcher Veranstaltungen ist außerdem das Wetter. Die zahlreichen startwilligen, ja sogar startbegierigen Paare werden durch Schneetreiben oder gar Eisregen schnell ausgebremst.

Der Club Saltatio Hamburg konnte selbst bei der 15. Durchführung des Nordmarathons neue Erfahrungen bei dieser von drei Hamburger Vereinen getragenen Turnierserie machen. Traditionell gehört der Turniersamstag beim Saltatio den Paaren aller Klassen der Seniorengruppen I und II. Die erfreulich große Zahl von Startmeldungen - 94 für zehn Turniere - wurde am Turniertag selbst noch auf 101 gesteigert durch Nachmeldungen (wegen Ausfall an anderen Orten) und mittanzenden Siegerpaaren. Das Winterwetter war den Tänzern wohlgesonnen. Schon der darauffolgende Tag, an dem beim Club Saltatio Hamburg die Hans-Christen-Gedächtnispokale ausgetanzt wurden,  verkehrte diese aufmunternde Tendenz in das Gegenteil (s. Bericht darüber an anderer Stelle)

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Nun schon zum dritten Male in Folge war der Club in den Räumen des TSV Glinde zu Gast. Dort hatte das Festausschussteam unter Christian Rinn den Saal dekorativ hergerichtet und mit einem umfangreichen Beköstigungsangebot ausgerüstet.

Auf die Sekunde genau startete der Marathontag mit den D- und C-Klassen. Turnierleiterin Lisa Meins wusste allzu gut, dass der Zeitplan zwar eng aber „passend gestrickt" war. Das Wertungsgericht für diese vier Klassen genoss sichtlich, dass sein Einsatz Schlag auf Schlag erfolgte. Die Paare waren ebenfalls zufrieden darüber, Freunde und bekannte Mitstreiter aus dem gesamten norddeutschen Raum zu treffen.

Die vier ersten Pokale des Tages gingen an:

Dirk und Martina Bendrin, TSK Buchholz (Sen. II D)

Kai Nitschke/Trude Ossenbach TSV Glinde (Sen. II C)

Achim Knüpfer/Petra Ruhloff TSV Glinde (Sen. I D)

Harald Weser/Ute Gössel TTC Atlantic (Sen. I C)

In der Sen. II C-Klasse hatte der Club Saltatio ein ganz "heißes Eisen" im Feuer: Axel Schypulla/Birgit Pommerening. Sie schrammten nur knapp am Pokal vorbei mit ihrem zweiten Platz. Wir gratulieren.

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Der vom Tanzsportzentrum Schwarzenbek ausgeliehene Musikmeister, Frank Scheida und Jelena, trugen mit ihrer Musikauswahl, die zu jeder Zeit dem Leistungsstand und dem Alter der Paare gerecht wurde, sehr zu einem launigen und schwungvollen Turnierablauf bei. Das blieb auch so bis zu den beiden letzten kleinen aber feinen Turnieren der Sonderklasse.


Fünf Minuten eher als geplant begann der „schwergewichtige" (da mit jeweils fünf Tänzen und größeren Startfeldern) zweite Teil des Nordmarathons, den die 14 Paare der Sen. II B-Klasse mit einem neuen Wertungsgericht einläuteten. Hier nutzen die eigentlichen „Hausherren" des Saales, die Glinder Teilnehmer ihre Chancen. Sie belegten am Ende die drei Siegerplätze des Turnieres, darunter auf Platz zwei die Sieger des vorangegangenen C-Turnieres Kai Nitschke/Trude Ossenbach. Sieg und Pokal aber gingen an Ralf und Heike Reinermann.

Um nicht den Eindruck zu erwecken, dass die Hamburger Paare die Marathonpokale in ihren eigenen Reihen behalten wollten, war die Gruppe der Senioren I B-Klasse, bei der immerhin 18 Paare am Start waren, sehr viel freigebiger. Sieg und Pokal gingen nach Bünde an Marko und Angela Wessel, die sich im übrigen nach gutem Zureden durch die Turnierleitung zu einem weiteren Start in der A-Klasse bereiterklärten. Auch die übrigen Podestplätze wurden von weit angereisten Paaren in Anspruch genommen:  Jens und Silke Wolfram (TSC „Lausitz" Cottbus) vor Mario Steinmeyer/Eliane Schröder (TC Blau-Weiß Auetal).

Dann folgte auf Platz vier unser Saltatio-Paar: Gunnar Harms/Kirsten Berndt, deren Mitstreiter in diesem Feld, Thomas und Natascha von Huenerbein, leider in der Zwischenrunde gestrandet waren.

Mit zunehmender Leistungsstärke nahm zwar die Zahl der Zuschauer und Gäste zu, aber die Anzahl der Starter in der Sen. II A-Klasse war mit sieben  Paaren vergleichsweise gering. Da konnte die Turnierleitung eine geringe Zeitverschiebung wieder wettmachen. Mit einer recht deutlichen Ausbeute an ersten Plätzen, dominierten in dieser Startklasse Carsten Wulf/ Dr. Angela-Birgit Maass (Hamburger Sport-Verein).

Nur zwei der elf Paare in der Sen. I A-Klasse konnten die Höchstzahl an Kreuzen der Vorrunde auf sich vereinigen. Auf sie konzentrierte sich denn auch das Augenmerk der Zuschauer und des Wertungsgerichtes. Dirk Reinke/Susanne Noldin (Club Céronne Hamburg) setzten aber schon im Langsamen Walzer  mit drei ersten Plätzen ein deutliches Zeichen. Im Tango und im Quickstep gelang ihnen sogar die Eroberung aller ersten Plätze. Damit war dieses Paar Pokalgewinner in der Sen. I A-Klasse vor Frank Garmath/Kirsten Tietgens (TC Hanseatic Lübeck). Es reihte sich mit diesem Erfolg gerne in die unmittelbar folgende Sonderklasse ein, für die sich leider nur vier Paare gemeldet hatten. Um es vorweg zu nehmen: Dirk Reinke/Susanne Noldin konnten den Pokal zwar nicht gewinnen, belegte aber einen sicheren zweiten Platz.

Unsere Saltatianer Rainer Kohlstruck/Elke Thoma hatten an diesem Turniertag wirklich Pech; sie nahmen den undankbaren Anschlussplatz ans Finale ein.

Für die Leckerbissen des Turniertages, die beiden Sonderklassenturniere, hielten die Gäste zusammen mit zahlreichen Turnierpaaren aus. Bei nun fünf Paaren der Seniorengruppe I und sechs Paaren in der Gruppe II präsentierte sich jedes Paar einmal mit einem Standardtanz allein auf der Fläche.  

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Groß war die Freude und die Begeisterung vor allem für die Saltatianer/innen - auch für diejenigen, die zu später Stunde noch den Tresendienst versahen - dass Jens und Maike Wolff  ganz souverän das erste Sonderklassenturnier gewinnen konnten. Diesem eindeutigen Sieg folgte ein denkbar knappes Ergebnis in der Seniorengruppe II, in dem bis zum Quickstep alles offen blieb. Dann entschied eine einzige Eins; und unsere „Wölffis" hatten ihren zweiten Pokal an diesem Abend gewonnen. Sabine und Holger Kohlschmidt (Ellerbeker Turnvereinigung) mussten sich beim 15. Norddeutschen Tanzmarathon  mit dem zweiten Platz zufrieden geben.

 

Foto: Klaus Butenschön