Die Breitensportstory beim Saltatio
Die Idee war nicht neu, aber vielversprechend: Breitensportpokale wollte der Club Saltatio Hamburg für alle Altersgruppen austanzen. Die Anzahl der Startmeldungen allerdings knapp eine Woche vor der Veranstaltung waren eher ernüchternd: Kids bis 11 Jahre Latein: 8 Paare, leider nur aus dem eigenen Club Junioren bis 15 Jahre Latein: 5 Paare, ebenfalls nur aus dem veranstaltenden Club Jugend bis 18 Jahre: 0 Paare Ab 18 Jahre Latein: 2 Paare, davon eines über 30 Jahre Ab 18 Jahre Standard: 1 Paar Ab 30 Jahre Standard: 2 Paare Ab 45 Jahre Standard: 2 Paare. Das roch verdächtig nach Totalabsage. Aber in solchen Situationen gibt es verrückte Tanzsportler mehr als genug. Auf Befragen waren alle über 18Jährigen bereit, gemeinsam Standard und Latein zu tanzen. Um überhaupt eine Tanzmöglichkeit zu bekommen, kamen sie sogar von weit her, wie ihre Vereinsnamen TTC Seestern Rostock, TSC Rot-Gold Schönkirchen und MTV Vorsfelde beweisen. Alle Saltatio-Kids blieben zwar unter sich, waren aber nicht minder aufgeregt und hochmotiviert. Sie tanzten zwei spannende dreitänzige Lateinturniere mit Vorrunde und A- und B-Finale. Sie Sieger der bis 11 Jährigen hießen am Ende Felix Töben/Lea Clara Schindowski. Ihre Augen leuchteten, als ihnen bei der Siegerehrung zwei hübsche Acryltrophäen überriecht wurden. Die Sieger der 12 – 15Jährigen waren zwei Mädchen, Jaclyn Duong/Tanja Wilhelmi, die nicht minder stolz waren auf ihre erste Trophy und die sich vorgenommen haben, nun endlich einmal nach tanzenden „Männern“ Ausschau zu halten. Um 16 Uhr sollte der Start der „Großen“ erfolgen. Aber kurz vor Beginn läutete das sogenannte Veranstaltungstelefon. Eines der tanzwilligen Breitensportpaare stand im Stau und wusste eigentlich auch nicht so genau, wie weit und wohin man denn zum Volkshaus Berne zu fahren hätte. Aber man habe gleich den Elbtunnel zu fassen und würde in Kürze erscheinen. Das ließ die Veranstalter allerdings Fürchterliches ahnen. Da nützte auch die Empfehlung, die A1 zu suchen und in Richtung Lübeck zu fahren, nicht viel, weil die vier Insassen des Autos keinen Hinweis auf diese Autobahn gesehen hatten. Die wenigen bereits anwesenden und startbereiten Paare waren aber guter Dinge und wartewillig. Nach 30 Minuten ein erneuter Anruf:“ Wir haben die A1 gefunden, wo sollen wir diese verlassen“. Das Stichwort Stapelfeld wurde dem Fahrer übermittelt, dann in Richtung Rahlstedt und weiter in Richtung Flughafen, usw., usw. Allerdings konnte dem anreisenden Paar auch verständlich gemacht werden, dass nun das Standardturnier schon einmal beginnen müsste. Man gab telefonische Zustimmung mit der ergänzenden Bemerkung, beim nächsten Besuch würde man bereits nachts um 4 Uhr in Richtung Hamburg starten. Das ließ den noch vorhandenen Humor der Anreisenden erkennen. Und tatsächlich erschien das Breitensportpaar vom MTV Vorsfelde noch gerade rechtzeitig zum abschließenden Lateinturnier, zog sich um, stand lächelnd und locker flockig tanzend auf der Fläche! So und nicht anders sollten sich Tänzer verhalten, dann glaubt man ihnen aufs Wort, dass Tanzen wirklich Spaß macht. Vergessen wollen wir aber nicht, wer denn bei diesen kleinen Feldern die Nase vorn hatte: Bezeichnend für das Standardturnier, das ja nur mit drei Paaren stattfand, war, dass sie alle drei so gut tanzten, dass am Ende zwei erste Plätze dabei herauskamen. Das waren Kerstin und Mike Peters aus Rostock und Hans-Jürgen und Helga Polke aus Schönkirchen. Natürlich spendierte der Club für beide eine Siegertrophäe. Im Lateinturnier schlugen Mike und Kerstin Peters noch einmal richtig zu, wurden alleinige Sieger und Pokalgewinner und versprachen, im kommenden Jahr in die offizielle Turnierlandschaft wechseln zu wollen. Eine sehr gute Präsentation boten aber auch die Zweitplatzierten Matthias Wolff/Helena Krauter aus Neumünster. |
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