60 Jahre und ein Kniefall

Sechzigste Geburtstage sind Veranstaltungen der Rückbesinnung und des bevorstehenden Ruhestandes.

Der Club Saltatio Hamburg dürfte der jüngste Sechzigjährige überhaupt sein - auf der Geburtstagsfeier wurde so manches geboten: Show, Formationen, Turnierpaare, kulinarische Höhepunkte und Romantik. 

Der Club Saltatio hatte Jubiläum und 150 geladene Gäste sind erschienen.

Der erste Vorsitzende, Peter Meins, eröffnete die festliche Veranstaltung mit einem Rückblick auf die letzten zehn Jahre der Vereinsgeschichte. Im Rahmen dieses Rückblicks wurde über vielfältige sportliche Erfolge unseres Clubs und über die Persönlichkeiten, die ihn prägten, berichtet. Aber auch das Allgemeinwissen kam nicht zu kurz. Wessen großes Latinum schon zu weit zurückliegt, leitete Peter Meins das Ende seiner Rede ein,  dem könne geholfen werden. "Saltatio" leitet sich von "Saltare", dem lateinischen Wort für Tanzen, Hüpfen und Springen ab.

Nachzulesen gibt es die Geschichte des Clubs in der Festschrift zum Jubiläum, einer Sonderausgabe des Clubspiegels, die Sie auch im Downloadbereich dieser Homepage finden können. In der Galerie finden sich darüber hinaus fast 200 Fotos der Veranstaltung.

Doch zurück zum Jubiläum: Nach der Rede des Vorsitzenden überbrachte der Vertreter des HATV-Vorstandes, Ernst Fuge,  dessen besten Wünsche und Gratulationen. In ihrer Eigenschaft als Clubmitglieder spendete das Ehepaar Fuge  zudem einen Pokal, der zukünftig dem besten Jugendpaar des Vereins als Wanderpokal übergeben wird.

Klaus Gundlach, unser Ehrenmitglied und Standardtrainer, hielt ebenfalls eine sehr persönliche und stimmungsvolle Rede zum Jubiläum, zu deren Abschluß er sich bei vier Damen des Vereins für deren Verdienste mit einem Blumengeschenk bedankte.

Vor den Verzehr der Schnittchen hatte das Protokoll aber noch die Tanzvorführungen gesetzt. Diese waren reichhaltig und hochwertig. 

Sicher gibt es viele Vereine, die eine große Anzahl erfolgreicher Turnierpaare in ihren Reihen haben und diese auch einem Fachpublikum zu präsentieren wissen; aber wo andere aufhören, fangen wir erst richtig an:

Die Show eröffneten die "Minis", unsere Kleinsten. 40% der Vereinsmitglieder sind derzeit Jugendliche - dabei sind die fast 100 Kinder, die im Rahmen der Kooperation "Schule und Verein" von Saltatio-Trainern geschult werden, noch nicht eingerechnet. So kam es, dass unsere "Minis" keineswegs mini sondern ganz und gar maxi ihre Show vortrugen.

Was sonst ebenfalls kein Verein im HATV zu bieten hat, folgte alsbald: Boogie Woogie. Ab dem 29.10. wird es einen neuen Tanzkreis mit diesem Inhalt geben, Anfänger sind genauso willkommen wie Fortgeschrittene.

Ein Großteil der aktiven Turnierpaare präsentierte sich dem Publikum und zeigte  seine Tänze. Natürlich waren alle Klassen und alle Altersgruppen - auch ein Markenzeichen unseres Clubs - vertreten.

In das Programm integriert waren auch unsere drei Formationen, zweimal Standard und einmal Latein. Das Standard-A-Team wird übrigens neben Wolfgang Daniel von den Eheleuten Gundlach trainiert. Diese verzichten dafür auf Ihre Gage - ein Geburtstagsgeschenk an den Verein, dem sie seit 29 Jahren die Treue halten.  Die Gundlachs trainierten früher schon einmal die Saltatio-Formation. Damals holten sie zwei Europameister- und zwei Vizeweltmeistertitel nach Hamburg.

Und wo wir gerade bei den Gundlachs sind: In den vergangenen Wochen hat es beim Standardtraining bei Klaus Gundlach einen immer wiederkehrenden Spaß gegeben.  Immer wieder fragte er Thomas "Leuchtturm" Kaldewei, den Mannschaftskapitän der Standard-B-Formation, wann er denn endlich auf Knien um die Hand seiner Lebenspartnerin Natascha von Huenerbein anhalten würde.

Was niemand wußte: Das war ein Spiel mit gezinkten Karten! Der Termin stand schon fest. Die Idee wurde bereits beim Tanzsportseminar im Harz geboren, als Thomas von seinem Trainer in die Küche gebeten wurde, um ihm beim Abspülen zur Hand zu gehen.

Es kam also wie es kommen sollte: Die B-Formation tanzte ihre Choreographie "Moulin Rouge", die eigentlich schon "zu den Akten" gelegt war. Immerhin wird seit Juni für die neue Saison trainiert. Nach dem Auftritt war es soweit: Ein romantisch auf Knien vorgetragener Antrag und eine gerührte Braut, die den Antrag nur noch mit entschiedenen Kopfnicken annehmen konnte, weil die Stimme nicht mehr gehorchen wollte. 

Außenstehende können es nur ahnen, wie schön es ist, in einer Formation zu tanzen. Ein Antrag wie dieser ist der schönste Moment im Leben zweier Menschen und gehört deshalb in ein ganz besonderes Umfeld - in einen Kreis von Menschen, denen man sich zugehörig fühlt, denen man vertraut und mit denen man Freud und Leid teilen möchte. Diesen Kreis haben die beiden in Ihrer Formation gefunden. 

Zudem wissen wir jetzt, was alles passieren kann, wenn der Trainer in die Küche ruft. Mal schauen, wer sich zukünftig beim vereinsinternen Küchendienst vordrängelt...  

Einen weiteren Höhepunkt bildete der tänzerische Vortrag von Debbie Seefeldt und David Jühlke, unserem Latein-Trainer. Sie zeigten nicht nur ihre fünf Tänze sondern auch ihr Showprogramm. 

Nach den Tänzen ging es zum Buffet - auch hier alles "Marke Saltatio" - also von den Tänzerinnen und Tänzern selbst hergestellt.

In trauter Runde wurde gespeist, erzählt und - natürlich auch -  getanzt. Das war aber spontan und nicht geplant. Wenn aber nun einmal Parkett auf dem Boden liegt und Musik läuft - was soll man machen?

Herzlichen Dank an alle Gäste, die uns die Ehre gegeben haben, diesen Geburtstag mit uns zu feiern und so zu einem unvergesslichen Tag in der Vereinsgeschichte beizutragen.